In Nature on Paper widmet sich die Historikerin Anne Greenwood MacKinney auf den ersten Blick unscheinbaren Objekten im Museum für Naturkunde Berlin: Katalogen, Inventaren und anderen papierenen Instrumenten der Sammlungsverwaltung. Ausgehend von den tiefgreifenden Umbrüchen in Preußens Wissenschaftslandschaft und Staatsadministration um 1800 zeigt sie, dass die Dokumentation naturkundlicher Wissensobjekte alles andere als banaler Papierkram war: Diese Schriftstücke gestalteten die Wege und den Wert der darin erfassten Objekte mit. Sie wurden zu Schauplätzen von Debatten über Grundsatzfragen: Was gilt als Wissenschaft? Wer darf forschen und wer soll Forschung finanzieren? Wer hat Zugang zu den materiellen Ressourcen der Wissenschaften? Nature on Paper erzählt die Geschichten von Dokumenten und von den Menschen, die sie verfassten, verbreiteten und aufbewahrten und beleuchtet so die oft übersehenen Kräfte, die eine Forschungsinfrastruktur an der Schwelle zur Moderne verwandelt haben.
Im Gespräch mit dem Literatur- und Kulturwissenschaftler Steffen Richter erzählt Anne Greenwood MacKinney von der vernachlässigten Geschichte der naturkundlichen Papierarbeit und ihrer Bedeutung für die heutige Museumswelt.
Im Anschluss an das Gespräch findet ein Empfang statt.
Um Anmeldung wird gebeten.