Arno Schmidt: Sound der Moderne - noisepoetry
Wie klingt die Moderne? Ist es vielleicht das Dröhnen der industriellen Maschinen, das am Anfang war und bis heute durchbrummt? Oder zeichnet sich ihr Sound vielmehr durch ihre Vielstimmigkeit aus, die zusammen eine bestimmte polyphone Form entstehen lassen, bei der der Inhalt zusehends in den Hintergrund rückt. Vielleicht ist der Klang der Moderne aber auch in erster Linie ein Störgeräusch; die Sirene, die den Fehler im Ablauf markiert. Und die Stille? Ja, vielleicht ist der Sound der Moderne auch die Stille, die nach dem Ende der Geschichte den Raum erfüllt.
Die Echos dieses Sounds hallen auch im Werk Schmidts nach. Das Rattern der Maschinengewehre und die folgende tödliche Stille, das Brummen der Fabrikmaschinen, das Stimmengewirr der Warenhäuser, aber auch das Pfeifen des Heide-Winds oder das Blubbern des Moores sprechen aus dem Werk Schmidts. In einer performativen Lesung sollen diese unterschiedlichen Geräusche erfahrbar gemacht werden.
Die Texte Schmidts werden nicht nur mit der Musik von Johanna Walleser aka Djonni Laser, Julian Riegel und Johannes Frericks in Korrespondenz gebracht, sondern auch mit dem Rattern der elektronischen Webstühle, um so jenen Sounds der Moderne freizulegen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Lyrik Schmidts gelegt.
Musik: Johannes Frericks, Julian Riegel, Johanna Walleser
Video: Paul Schulze
Dramaturgie: Vivien Bergjann, Leo Blumenschein, Philipp Maier, Vincent Möckl
Foto: tim
